Sonntag, 2. Oktober 2011

"syma" heisst Winter

hier knallts gleich

Eigentlich hatte der Wetterbericht gutes Wetter vorausgesagt.Leider sah es dann morgens etwas anders aus....
Am Tag vorher bin ich noch im T-shirt rumgelaufen,jetzt liegt Schnee.
Schnell ist das Zelt susammengepackt und die Fahrt nach Chita geht weiter.Hier will ich etwas Geld abheben aber die Visa-Karte funktioniert nicht.Sofort wechsle ich etwas Geld aus meinem Guertel und kaufe noch 2l Oel fuer die 2000Km bis Khabarowsk.Ich verstaue die Kanister in meinem Packsack,irgendwo auf der Route oeffnet sich der verschluss des Sacks und ich verliere beide liter.
Hinter Chita schickt mich das Navigationssystem auf einen falschen abzweig,erst wir die strasse schlechter ,dann ist nur noch schotter zu sehen.Ich fahre bis es dunkel wir aber es kommt keine strasse in Sicht,ich muss im Zelt uebernachten.Mein Schlafsack ist bis -10Grad angegeben,aber in der nacht faellt die Temperatur weiter.Ich wache nachts auf und kann meine Fuesse nicht mehr spueren.
In der naehe habe ich ein Dorf gesehen,aber ich weiss nicht ob ein Hindernis zwischen mir und dem Dorf liegt.Ich ziehe es vor mein Fahrzeug nicht zu verlassen.
Abwechselnd ziehe ich den linken und den rechten Fuss an und massiere meine Fuesse,dann wird es waermer.Ich habe abwechselnd Angst zu erfrieren oder morgen eine Schuhnummer kleiner zu tragen,
dann wird es endlich hell.
Ich packe zusammen,alles ist gefroren,sogar der saft und das wasser aus der kiste sind zu Eis geworden.
Ich mache weiter den Versuch dem Navigationssystem zu folgen,aber es gibt keine Bruecke ueber den Fluss an den ich jetzt komme.
Ich stelle die Aufloesung auf 800m ein,Garmin ist sich sicher das ich auf einer bundesstr. bin aber ist nur ein verdammter feldweg.Ich fahre auf die naechste Huegelkuppe um einen Ueberblick zu kriegen.Unten ist ein dorf zu sehen,vielleicht ist dort die Bruecke?
Ich rolle langsam den weg hinunter.Auf dem weg liegt Schnee,unter dem Schnee ist Eis.Das merke ich allerdings erst als ich Bremsen will.Das hinterrad blockiert brav ,das vorderrad faengt an auszubrechen sobald ich die bremse nur antippe.Da wir uns bergab bewegen werde ich trotz funktinierender bremse immer schneller.Unter dem Glattgezogenen Schneee ist ein Graben.Bei etwa 30kmh rastet das vorderrad ein und wird weggerissen.
Die Maschine biegt links ab,ich rutsche geradeaus weiter.
Bei dem Sturz wird das vordere Schutzblech und der rechte blinker abgerissen.
Die Maschine ist aus und ich bleibe auch erst mal liegen.
So ist das also, ein Sturz im Schnee,Maschine oder Bein kaputt und dann langsam erfrieren.
Tatsaechlich bin ich unverletzt,aber die Angst ist als alleine-fahrer immer im hinterkopf.
Das ich nicht aufstehe liegt nicht am koerper sondern am Kopf.Ich weiss nicht ob sich das Risiko lohnt diesen vereisten weg weiter zu verfolgen.Es gibt kein Ziel mehr.
Trotzdem ist aufgeben keine Option und irgendwann wird es kalt am hintern.
"Also los" sag ich unt richte die Maschine und mich wieder auf.Ich schiebe ueber die vereiste strasse ins Tal,dann verschwindet der Weg auf einer Wiese.
Ich traue dem weg nicht.Normalerweise jagen die russen ihre Ladas ueber jeden untergrund,hier stimmt etwas nicht.
Die Maschine wird geparkt und ich laufe die strecke ab 3km.Dann knackt es unter meinen fuessen.das flussufer ist nicht weit ,es ist Eis.Ich werfe einen Stein ins Eis,er durchschlaegt es und versinkt mit einen "Blub"in dem Schlamm der sich unter dem Eis verbirgt.Das gesammte flussufer und die anliegende wiese ist aus einem guss mit Schnee ueberzogen.
Waehre ich die Strecke nicht abgelaufen haette es "Knack" gemacht und ich waehre in einem der kleinen Tuempel eingebrochen.
Ich gehe entmutigt zumMotorrad zurueck.Es hilft nichts,es gibt keinen Weg und keine Bruecke.Ich muss die vereiste Strasse wieder hoch auf der ich mein Schutzblech und einen teil meines mutes zurueckgelassen habe.Zum Glueck stell sich der weg bergauf als leichter heraus,wenn man die kupplung zieht wird man einfach langsamer.Ich fahre zurueck in die naechste Stadt.Hier wird erstmal getank,dann frage ich nach dem weg.Die ersten beiden Dorfbewohner behaupten glatt es gaebe keine Strasse.Der 3 macht mir erst eine Zeichnung,dann bringt er mich zur richtigen strasse.
Und dann kommt meine bruecke.Leider ist es eine einfache eisenbahnbruecke die von den Autos mitbenutzt wird."Fuer motorraeder gesperrt" warnt ein Schild.Aber es gibt keine alternative.Zwischen den Gleisen liegen Gummimatten um den spalt auszugleichen.Auf den Matten liegt Eis.
"Bruecken sind im Winter oft frueher verreist"stand in meinem Fahrschulbuch.
Jetzt fahre ich zwischen den gleisen im Schritttempo.Zwischen gummimatte und Gleis kann ich unter mir den Fluss entlangziehen sehen.
Als ich das erste drittel hinter mir habe faengt hinter mir die schranke an zu bimmeln die die bruecke fuer fahrzeuge sperrt.Aber ich kann nicht ausweichen und das motorrad hat keinen rueckwartsgang,also weiter.Ich rutsche ueber die gummimatten und habe schliesslich das andere ufer erreicht.Am horizont sehe ich eine gueterzug langsam auf mich zukommen.Also nichts wie raus aus dem gleisbett.Aber die gleise sind verreist und ich schon ein wenig hektisch.Ich Rutsche mit dem Vorderrad zwischen Gummimatte und schiene und die Maschine kippt  auf die Seite.Ich bin sofort wieder auf den beinen und hebe erst das Vorder dann das Hinterrad ueber die Schienen.
Zum x -ten mal beglueckwunsche ich mich zu der entscheidung eine Maschine gewaehlt zu haben die ich selbst anheben kann.
Und nach 5 Km kommt endlich die strasse von der ich nachts getraumt haebe.Die "Magistrale",ein 2000Km Asphaltband zwischen Chita und Khabarosvsk.
keine Bruecke



"Meine"Bruecke



on ice



Endlich wieder eine strasse!

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