Samstag, 22. Oktober 2011

Vladivostock

Meine 2 Tage in Vladivostock verbringe ich damit das Ticket fuer die Faehre zu besorgen und mein Carnet abzuholen.
Fuer Japan brauche ich angeblich ein Carnet.So behauptet es zumindest der ADAC.
Spaeter stellt sich heraus,das alle Motorradfahrer mit einem "Temporary importation of a Vehicle"arbeiten.
Dazu muss man wissen,das der ADAC das Monopol auf die Ausstellung des "Carnet" hat und damit nicht schlecht Geld verdient.
Mein Carnet habe ich in Deutschland mit einer Vollmacht beantragen lassen und anschliessend mit UPS versendet.In der UPS-Niederlassung in Deutschland wurde eine Lieferzeit Garantiert.Tatsaechlich bleibt meine Lieferung in Khabarovsk im Zoll haengen.Auf Nachfrage will man bei UPS von muendlichen Garantien nichts mehr wissen und Vladivostock sei sowieso nur Aussenbezirk fuer den keine Lieferzeiten Garantiert werden koennten.
Am Mitwoch faehrt die Faehre nach Japan.Es ist die einzige und sie faehrt nur 1x pro Woche.Es gab frueher eine direkte Faehrverbindung nach Japan.
Leider hat sich die Russische Regierung entschieden die Einheimische Autoindustrie zu foerdern und Hohe Importzoelle einzufuehren.
Frueher haben viele Leute Geld mit dem Import von Japanischen Autos nach Russland verdient, jetzt ist eine direkte Verbindung per Autofaehre nicht mehr Lukrativ.
Ich versuche am Dienstag mein Ticket auf der Faehre zu Buchen.Morgens gehe ich noch mal zum Geldautomaten und versuche Geld abzuheben.Tatsaechlich rueckt der Automat ein paar Scheine Raus.
Als ich dann allerdings im FaehrBuero bin und meine Karte durchziehe wird die Transaktion gesperrt.
Jetzt kann ich nur noch per "Western Union" Geld aus Deutschland schicken lassen.Mit den 100 euro aus meinem Guertel laesst sich das Ticket fuer die faehre nicht bezahlen. (Wir sprechen ueber 250 US fuer mich und 600 Us-Dollar fuer das Motorrad).
Ich schreibe nach Deutschland,wo meine Freundin das Geld auch recht schnell organisiert.Allerdings gibt es eine Zeitverschiebung.
Waehrrend sie noch vor der deutschen Filiale wartet bis aufgemacht wird hat der Russische Laden gleich geschlossen.
Die letzten 20 min. sitze ich wie auf Kohlen,dann ist klar,es wird nicht klappen.
Hinter mir wird die Tuer abgeschlossen.
Zum Glueck begleitet mich Yuri aus dem Hostel.Er arbeitet fuer die vereinten Nationen in New York als Buchalter.Er ist schon vor einiger Zeit aus Russland in die USA ausgewandert.Jetzt hat die UN ihn wieder nach Russland geschickt.Als er von den Problemen mit meiner Visakarte erfaehrt sagt er nur "Russland".
Tatsaechlich wartet er seit 6 Wochen darauf das sein Gehalt auf seinem Russischen Konto eintrifft.Die Amerikanische Bank hat die Ueberweisung schon getaetigt.Die russische Bank,bei der er sein Konto hat "Bearbeitet"seine ueberweisung allerdings schon eine weile.Mittlerweile hat er schon fast kein Geld mehr und fragt mich uber "Western union" aus.Vielleicht muss auch er seine Freunde fragen ,ob sie Geld schicken koennen.
Ich bin einigermasen niedergeschlagen.Mein Russisches Visa laeuft in 4 Tagen aus.Es ist also keine Option vorhanden auf die naechste Faehre zu warten.
Es haette klappen koennen wenn meine Visakarte im entscheidenden Augenblick Funktioniert haette oder ich entsprechen viel Bargeld mitgeschleppt haette.
Yuri sitzt neben mir in der Kueche des Hostels.Er hat mich fast den ganzen Tag begleitet und gedolmetscht.
Er merkt das ich unter Stress stehe.Dann sagt er:"Mach dir keine Sorgen,Ich helfe dir morgen mit dem Ticket,du wirst sehen,morgen bist du auf der Faehre".

Sein Optimismus ist ansteckend.Die Fakten sprechen allerdings gegen mich.
Am Mitwoch morgen muss ich das Geld abholen,das Ticket buchen,mein Carnet abholen,den Transportagenten treffendas motorrad verladen und das Carnet einsammeln (das dann hoffentlich schon eingetroffen ist.)
Zusaetlich wird das vorhaben durch einige Zeitvorgaben begrenzt.So oeffnet das "Western Union" Buero erst um 10 Uhr,die Faehre Faehrt um 15 Uhr und der "Check-Inn ist um 13 Uhr.
3 stunden zeit um alles zu erledigen.
Ich schlafe schlecht in dieser Nacht.

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